Freizeitgestalltungen in Langen - 1.FC Langen Geschichte (1903-1945)

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1FC. Langengeschichte

Vereinsgeschichte

Rückblick auf über 100 Jahre Vereinsgeschehen (1903-1945)

Das erste Langener Fußballtor wird aufgestellt im März 1903
Der erste Sportplatz befand sich gegenüber des Bahnhofs

Es war etwas faszinierendes dieses Spiel zweier Mannschaften gegeneinander, in welchem es eigentlich nur darum geht, einen Lederball ohne Einsatz der Hände in einen vom Gegner abgeschirmten vertikalen, durch Latten begrenzten Bereich, den man schlicht Tor nennt, zu befördern, wobei man allerdings auch gleichzeitig das eigene Tor vor dem gleichen Vorhaben des Gegners zu schützen hat.

Man nennt es Fußball, dieses Spiel, weil die Spielregeln den Gebrauch der Hände untersagen und dadurch die Füße weit-gehend dazu dienen, den Ball zu befördern. Eine versachlichte, simple Erklärung für ein Spiel, das über den Zeitraum von 90 Minuten auf einer Fläche von ca. 70 mal 100 Meter ausgetragen wird.

Doch was ist das für ein großartiges Spiel, wenn es Könner praktizieren. Was zeigt es in der Darbietung mannschaftlicher Geschlossenheit, von technischer Einzelleistung, Ballakrobatik, Schusskraft, von Kampf und Einsatz, Spielwitz und Schnelligkeit, von Dramatik, wenn es in den entscheidenden Phasen um Sieg oder Niederlage geht.

König Fußball, ein Volkssport, dem heute weltweit Millionen huldigen. Wie so vieles im Verlaufe des 20. Jahrhunderts schwang auch er sich zu einer Größe auf, mit der seine Erfinder wohl nicht gerechnet hatten.

Doch wie sah das damals aus, um die Jahrhundertwende? Da gingen sie hinaus auf die Wiese, stellten ihre Torstangen auf und frönten einem Spiel, für das die Gesellschaft kein Verständnis hatte. Man nannte sie Rowdies, Abnormale, die da etwas betrieben, was wohl bald wieder sein Ende finden würde. Doch es kam anders. Die Kicker schlossen sich zusam-men, sie wurden zu Gemeinschaften, sie gründeten Vereine. So auch in Langen!

Eine erste Gemeinschaft von Fußballfreunden bildete sich bereits im Jahre 1899. Man spielte Fußball und traf sich gesel-lig im „Frankfurter Hof“ (Bierhalle), einem Lokal mit Saalbau am Lutherplatz. Im Jahre 1901 schrieb man in der lokalen Presse erstmals über einen Fußballclub 1901. Zum 1. Vorsitzenden hatten die Aktiven des „Fußballclub 1901“ Bernd Kahn gewählt. Später gab der Fußballclub jedoch seine Eigenständigkeit wieder auf und schloss sich dem Turnverein „Vorwärts“ als Fußballabteilung an. Hier hielt sie es bis zum Jahr 1903, dem Gründungsjahr des heutigen 1. Fußballclub Langen 1903 e.V.

1. Mannschaft des 1. FC Langen 03 - Ostern 1912

Im Spätherbst dieses Jahres wurde der Club aus der Taufe gehoben. Über seine Gründer weist die Chronik folgende Namen aus: Ludwig Küchler, Bernhard Kahn, Otto Kreuzer, Martin Görich, Georg Berle, Heinrich Clarius, Heinrich Werner, Christian Werner und August Freitag. Das Spielfeld befand sich gegenüber dem Bahnhof auf dem späteren Werksgelände der Firma SCHIESS NASSOVIA. Als Sportdress trug man weiße Hemden und schwarze Hosen. Umkleidelokal war das Gasthaus „Zur Westendhalle“. Noch im Dezember 1903 war der FC Langen in einem Spiel gegen 03 Egelsbach mit 3:1 Toren siegreich.

Zu dieser Zeit wurde im FC Langen nicht nur Fußball gespielt, sondern auch Leichtathletik betrieben. So errang der FC Langen am 16.10.1904 den 1. Preis in der 4 x 100 Meter-Staffel mit den Läufern Amman, Freitag, Heinrich Werner und Bernhard Kahn.

Das Jahr 1906 bescherte Langen einen zweiten Fußballclub, den FC Germania 06. Seine Gründer waren Philipp Pfannemüller, Wilhelm Metzger, Wilhelm Schäfer und Gustav Pförtner. Von nun an wurde das Fußballspiel populärer und eine gesunde Rivalität wirkte sich befruchtend aus.

Das Spielfeld des FC Germania 06 befand sich damals am Ende der heutigen Berliner Allee, und zwar auf der Ostseite. Als Sportdress trug man weiße Hosen und schwarz-rote Hemden. Vereinslokal war das Gasthaus „Zur Eisenbahn“ (später Feinkost Rehm). Die Derbys der beiden Langener Clubs erfreuten sich schon damals großer Beliebtheit und übten auch eine große Anziehungskraft auf die Zuschauer aus. Dies berichtete das Ehrenmitglied des 1. FC Langen Karl Rauschenbach und damaliger Mitbegründer des FC Germania anlässlich des 75–jährigen Bestehens des 1. FC Langen unserem Chronisten Heinz Löhr.

Im Jahre 1906 trat der 1. FC Langen dem Fußballverband bei und errang in der Verbandsrunde 1906/1907 die Meisterschaft der C-Klasse des Süd Main-Gaues. Nach der Überlieferung wurde diese Meisterschaft von folgender Mannschaft errungen: Heinrich Werner, Otto Kreuzer, Fritz Wolf, Philipp Werner, Heinrich Keller, Hermann Haas, W. Wendelstadt, Martin Görich, Georg Berle, Christian Werner und H. Otto.

Während des 1. Weltkrieges erspielte sich der Club noch eine Kriegsmeisterschaft. Es spielten damals Dietz, O. Daubert, W. Schäfer, Karl Klingler, Ernst Helfmann, Heinrich Klingler, F. Schmidt, L. Weber, Justus Schäfer, Philipp Dieter und H. Göbel.

1. Mannschaft im Kriegsjahr 1917/18

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges bemühten sich die beiden Langener Clubs um einen Aufstieg in höhere Spielklassen. Leider ohne wesentlichen Erfolg. Man schloss sich schließlich zusammen und spielte unter dem Namen „Sportverein“, der sich wiederum mit dem „Turnverein 1862“ zum „Turn- und Sportverein 1862“ zusammenschloss.

Gespielt wurde damals in der sogenannten Befähigungsliga des Süd Main-Kreises mit folgenden Spielern: H. Neumann, H. Souardt, Wilhelm Jung, Heinrich Rau, Chr. Dietzel, Fritz Schmidt, Ludwig Daum, Heinrich Dietzel, Ludwig Weber, Wilhelm Och, Pfaff, Metz, Breitwieser, Just, Schäfer und K.Friess, Georg Daum, Willi Dietzel.

Aber auch jetzt blieben die Erfolge hinter den Erwartungen zurück und es wurde erneut die Selbständigkeit angestrebt. Am 1. Mai 1925 etablierte man sich neu unter dem Namen 1. Fußballclub Langen. Es war eine Sternstunde, denn nun begann eine große Zeit des Langener Fußballs, von der die Veteranen heute noch schwärmen. Nach eineinhalbjähriger Anlaufzeit schaffte der Club in drei aufeinanderfolgenden Meisterschaftsrunden jeweils den Aufstieg.

Damit war zunächst der Aufstieg in die Kreisliga Starkenburg geschafft. Die Erfolge hielten an und das Jahr 1928 brachte die Meisterschaft in dieser Kreisliga Starkenburg. Damit war der Aufstieg in die höchste Spielklasse allerdings noch nicht erreicht. Es wurden Aufstiegsspiele nötig und der Club schaffte tatsächlich den Aufstieg in die Bezirksliga Südhessen-Rheinhessen, der damals höchsten Spielklasse. Diese Klasse setzte sich aus folgenden Vereinen zusammen: Wormatia Worms, Hassia Bingen, Sportvereinigung Arheilgen, Sportverein Höchst, Alemania Worms, VFL Neu Isenburg, FSV Mainz 05, Sportverein Wiesbaden und 1. FC Langen.

Mit in diese Runde kam im Jahr 1929 für die Sportvereinigung Arheilgen der SV 98 Darmstadt. Für den 1. FC Langen spielten damals: Seppl Gutjahr, Reinhard Keim, Georg Daum, Chr. Dietzel, Heinrich Rau, Daniel Kaiser, Heinrich Jäckel, Melli Irion, Heinrich Dietzel, Jean Reul, Willi Dietzel und Derschugg. Hinzu kamen noch die Spieler Rolf Immig, Hans Bartel, Karl Schäfer, Chr. Bär, Franz Keim, Bindewald und Müller.

Meistermannschaft 1927/28

Die Vorstandsspitze setzte sich im Jahr 1925 wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: August Gümperlein, 2. Vorsitzender: Heinrich Seipp, Kassierer: Philipp Sehring, Spielausschußvorsitzender: Max Vater.

Mit zur Vereinsleitung zählten damals auch: Josef Bachmann, Karl Bretsch, Eduard Dietzel, Fritz Eichhorn, Alois Götz, Michael Gotta, Christoph Heim, W. Jost, Wilhelm Köhler, Ph. Küster, Jakob Kehr, Friedel Markus, Franz Meisenbach, Hermann Otto, August Pfannemüller, Philipp Reitz, Jean Reuter, Heinrich Rummel, Alfred Schiff, Josef Schmidt, Leonhardt Schmidt, Valentin Sehring, Fritz Werner, Adolf Wilhelm und Christan Würges. Wertvolle Unterstützung erhielt die Vereinsführung auch von Herrn Rektor Löser.

Als Vater der Erfolge dieser großen Zeit des Langener Fußballs wird Trainer August Thein genannt, ein Mann, von dem die „Alten“ auch heute noch mit großer Ehrfurcht sprechen.

Der mit Bretter eingezäunte Sportplatz des 1. FC Langen befand sich zu dieser Zeit auf der Ostseite der heutigen Berliner Allee, etwa in Höhe der Einfahrt zum Ginsterbusch. Man spielte in weißen Hosen und blau-schwarz gestreiften Hemden. Höhepunkt jener großen Zeit war das Jahr 1930. Durch die Zeitumstände bedingt, gab es einen Rückgang, bis schließlich im Jahr 1933 alle Langener Vereine zur „Turn- und Sportgemeinschaft Langen“ zusammengeschlossen wurden.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges legte dann praktisch alle sportlichen Betätigungen im Vereinsbereich lahm. Einzig die Jugend pflegte noch Fußball, dank des Einsatzes von Fritz Werner.

 

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